Ratgeber
Rückstau - Vorsicht!
Das öffentliche Kanalnetz kann nur eine bestimmte Menge Wasser aufnehmen. Wird diese durch Hochwasser überschritten, drückt das Wasser durch Toiletten, Waschmaschinen oder Bodenabläufe zurück in die Häuser. Überflutete Keller und enorme Schäden sind die Folge.
Wer haftet bei Rückstau?
Die Gemeinden als Betreiber der öffentlichen Kanalisation haften nicht bei Rückstau. Vielmehr ist hier Eigeninitiative gefragt: Mit einer Elementarschadenversicherung (Link Versicherung, ABC) ist der Haubesitzer auf der sicheren Seite. Allerdings nur dann, wenn im Vertrag das Risiko eines Rückstaus eingeschlossen und eine funktionierende Rückstausicherung installiert ist.
Hebeanlage oder Rückstauverschlüsse?
Bei der Rückstausicherung können sich Hausbesitzer zwischen einer Hebeanlage oder Rückstauverschlüssen entscheiden. Rückstauverschlüsse kommen überall dort zum Einsatz, wo der Kanal tiefer liegt als der Kellerboden. Bei Rückstau sperren sie den Rückweg des Wassers ab, sodass es aus dem Kanal nicht zurück ins Haus drücken kann. Die Rückstauklappen der Verschlüsse schließen selbsttätig und geben nach dem Rückstau den Weg wieder frei. Nachteil: Hausbewohner können während des Rückstaus keine Toiletten, Duschen oder Waschmaschinen nutzen, die unterhalb der Rückstauebene liegen.
Gibt es kein freies Gefälle zum Kanal oder soll die Abwasserentsorgung aus dem Keller auch während eines Rückstaus möglich sein, ist eine Hebeanlage die richtige Wahl. Sie sammelt das Abwasser in einem Behälter und pumpt es erst bei einem gewissen Wasserstand über die Rückstauebene. Von dort aus kann es frei in den Kanal fließen. Allerdings arbeitet die Pumpe ständig, um das anfallende Abwasser zu entsorgen. Das bedeutet: hohe Energiekosten und dauerhafte Pumpgeräusche.
Moderne Rückstausysteme
Moderne Rückstausysteme kombinieren die Vorteile von Rückstauverschlüssen und Hebeanlagen. Sie können überall dort installiert werden, wo ein freies Gefälle zum Kanal vorhanden ist. Und so funktioniert´s: Im Normalbetrieb fließt das Wasser einfach in den Kanal ab. Erst bei Rückstau, wenn die Rückstauklappe geschlossen ist und gleichzeitig Abwasser aus dem Haus entsorgt werden muss, beginnt die Anlage zu pumpen. So können auch während des Rückstaus Toiletten und Waschmaschinen unterhalb der Rückstauebene genutzt werden.
Aufrüsten statt aufwischen
Bei freiliegenden Wasserleitungen ist es kein Problem, Häuser auch im Nachhinein mit Rückstausystemen auszustatten. Verlaufen die Leitungen aber unterhalb der Bodenplatte wird es schwierig und teuer. Eigenheimbesitzer haben in diesem Fall die Möglichkeit, Rückstauprodukte in einem Hausanschluss außerhalb des Gebäudes zu installieren. Die Grundleitung wird dann über diesen Rückstauverschluss gesichert, über die ausschließlich rückstaugefährdete Ablaufstellen entwässert werden.
Bei der Auswahl des richtigen Rückstausystems gibt es zahlreiche Dinge zu beachten und Expertenwissen ist gefragt. Unsere Empfehlung: Nehmen Sie sich die Zeit für eine individuelle Beratung vom Pro