Damit kein Hochwasser entsteht, muss Regenwasser versickern können. Wer ein freies Stück Rasen oder Feld auf dem eigenen Grundstück hat, kann Kanalisation und Kläranlagen entlasten. Das Regenwasser wird einfach dorthin geleitet und versickert dann allmählich im Boden. Ein solches Vorhaben muss jedoch bei der Unteren Wasserbehörde (UWB) gemeldet werden. Die Behörde prüft, ob der Boden für die Versickerung geeignet ist. Ist er sehr durchlässig, können Verunreinigungen ins Grundwasser gelangen. Ist der Boden aber nur wenig durchlässig, bilden sich Wasserlachen, die unter Umständen das Gebäude schädigen können. Für diesen Fall bietet sich alternativ die sogenannte Muldenversickerung an. Hierbei wird das Wasser in eine Mulde geleitet, die in der Regel mit Gras bewachsen ist. Das Regenwasser wird darin zunächst zwischengespeichert und versickert dann langsam ins Erdreich.
Soll das Wasser darüber hinaus über einen längeren Zeitraum gespeichert werden, ist die Mulden-Rigolen-Versickerung die richtige Wahl. Aus der Mulde läuft das Regenwasser in ein unterirdisches Sammelbehältnis, die Rigole. Eine einfache Rigole ist beispielsweise eine mit Filtervlies umwickelte Kiespackung. In den Zwischenräumen der einzelnen Kieselsteine sammelt sich das Wasser und versickert nach und nach im Untergrund. Platzsparender sind Rigolen aus Kunststoff, die lediglich ein Drittel der Fläche einer Kiesrigole benötigen. Zudem gibt es Rigolen aus Beton, die zugleich als Regenspeicher fungieren.
Bei undurchlässigem Oberboden in Kombination mit einem durchlässigen Unterboden empfiehlt sich die Rigolen- oder auch Rohr-Rigolen-Versickerung: Hierbei wird das Regenwasser über einen mit Kies gefüllten Graben und über Sickerrohre linienhaft verteilt. Im eigenen Garten reicht meist eine einzelne Rigole aus.
Der Fachhandel hält komplette Rigolensysteme bereit. Quadratische Füllkörperrigolen zum Beispiel lassen sich individuell an die örtlichen Gegebenheiten anpassen, die Montage ist leicht und mit wenig Zubehör oder Werkzeug möglich. Darüber hinaus sind die unterirdischen Konstruktionen äußerst stabil und mit einem Lkw von bis zu 60 Tonnen Gesamtlast befahrbar.